Wie erklärt man Kindern den Krieg?
Eltern & KinderArtikel14. April 2022
Krieg ist ein heikles Thema, umso schwieriger ist es deshalb, mit Kindern darüber zu sprechen. Was ist das Wichtigste, das Eltern in dieser Situation tun können, und wie nimmt man Kindern die Angst?
Ehrlich reden und keinen Platz für Fantasien lassen
Bilder und Berichte über das Geschehene lösen auch bei Kindern und Jugendlichen starke Gefühle aus und können für sie sehr belastend sein. Nichts ist schlimmer, als die Kinder ihren Fantasien zu überlassen, denn wenn sie keine Erklärung bekommen, blühen die Fantasien und Ängste.
Gefühle der Kinder ernst nehmen
Wenn sich Ihr Kind wütend, traurig oder ängstlich fühlt, dann nehmen Sie seine Gefühle ernst. Fragen Sie nach, was Ihrem Kind konkret Sorgen bereitet. Wenn Sie etwas selbst nicht beantworten können, sagen Sie das ehrlich. Mit den Kinder-Suchmaschinen Blinde Kuh und fragFINN können Sie gemeinsam nach kindgerechten Antworten suchen.
Altersgerechte Informationen konsumieren
Für Kinder unter 10 Jahre sind Bilder in Nachrichten und Zeitungen eher ungeeignet, da sie von ihnen noch nicht verstanden, eingeordnet und verarbeitet werden können. Trotzdem wollen sie wissen, was los ist. Es gibt spezielle Kinder-Nachrichten, die Informationen kindgerecht aufbereiten. Diese können Sie nützen, um sich mit dem Nachwuchs gemeinsam zu informieren oder selbst geeignete Worte zu finden. Die Wahrheit muss aber unbedingt dem Alter, also der kognitiven und somit emotionalen Bewältigungsmöglichkeit der Kinder, angepasst werden. Mit Pubertierenden kann über Krieg rational und offen gesprochen werden, mit einem fünfjährigen Kind nicht.
Kindern Sicherheit und Orientierung vermitteln
Auch wenn man als erwachsene Person selbst in Sorge ist und sich hilflos fühlt, sollte man versuchen, Kindern in dieser Situation ein Gefühl von Geborgenheit zu vermitteln. Kleineren Kindern (Vorschulalter und frühes Volksschulalter) könnte man zum Beispiel sagen, dass in der Welt gerade ein großer Streit stattfindet. Aber dass dort, wo es Streit gibt, auch Lösungen gesucht und gefunden werden, und dass die Kinder diese nicht selbst finden müssen.
Aktiv werden
Damit Ihr Kind besser mit dem Gefühl der Hilflosigkeit zurechtkommt, hilft es, wenn man selbst aktiv wird. Zum Beispiel kann man eine Kerze anzünden und ins Fenster stellen, ein Bild malen oder sich an Spendenaktionen beteiligen. Wenn Geflüchtete aus der Ukraine in der Nähe wohnen, kann man aktiv den Kontakt suchen und helfen. Wichtig ist, das Thema Krieg nicht überzustrapazieren und nebenbei noch viel Platz für das Schöne und Lustige im Leben der Kinder zu lassen.
Soforthilfe
Unter Rat auf Draht sowie elternseite.at gibt es Anregungen, wie man mit Kindern am besten über Krieg und Terror spricht. Rat auf Draht bietet zudem kostenlose und anonyme Beratung für Kinder und Jugendliche und hilft bei allen Fragen, Sorgen und Problemen.
Quellen:
https://elternseite.at
https://www.rataufdraht.at/
https://www.unicef.de/informieren/aktuelles/blog/mit-kindern-ueber-krieg-sprechen-tipps/262982
https://www.br.de/nachrichten/bayern/wie-kindern-krieg-erklaeren-tipps-fuer-eltern,SyLwJRc
https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/krieg-kinder-101.html
https://www.familypunk.com/mit-kindern-ueber-den-krieg-sprechen